Also dass dieser Laden noch nicht pleite ist, wundert mich mittlerweile wirklich. Ich war vorhin bei einem Kunden und wollte dessen nagelneues Nokia E63 mit seinen E‑Mail-Accounts füttern. Neben seinen beiden Mailaccounts auf seiner eigenen Domain, die ich im integrierten Mailclient per IMAP4-Protokoll (SSL bzw. TLS für SMTP funktionieren tadellos) einrichtete, wollte er auch seine quasi obsolete T‑Online-Mailadresse eingerichtet haben. Leichtes Spiel dachte ich. Nach ein wenig Recherche sah es leider so aus, dass die Basis-Mailaccounts, wenn man nicht gerade einen speziellen T‑Online-Tarif besitzt, kein IMAP4 unterstützen, nur das veraltete POP3. War ihm aber egal, da da eh kaum E‑Mails eintreffen. Also sollte das Konto per POP3 abgerufen werden. Leider wurde auch das nix, wir hatten die Rechnung wohl ohne T‑Offline, äh, T‑Online gemacht. Der magentafarbene Riese sieht nämlich für die Basisaccounts ausschließlich einen POP3-Abruf über den zugehörigen Internetanschluss vor. Ist man also unterwegs und versucht mit Handy oder Notebook an seine Mails zu kommen, funktioniert auch das nicht. Voraussetzung nämlich für all das (selbst für eine gesicherte Verbindung via TLS/SSL) ist ein E‑Mail-Paket für schlappe 4,99 € im Monat. Dafür kriegt man bereits ein mittelschweres Webhosting-Paket mit vielen E‑Mail-Adressen, ggf. noch mehr Speicherplatz und eigener Domain, was auf jeden Fall schicker aussieht als @t‑online.de. Ich finde, dass es eine bodenlose Frechheit von T‑Online ist, seine Kunden derart dreist abzuzocken. Gerade die unbedarfteren Nutzer kämen nämlich gar nicht auf die Idee, sich anderweitig umzuschauen und ähnliche Leistungen kostenlos bei Konkurrenten wie beispielsweise Google Mail erhalten zu können.
Schämt euch, T‑Online, für (meines Erachtens nach) Selbstverständlichkeiten wie SSL-gesicherte Verbindungen und POP3-Abruf von überall aus Geld zu nehmen. Dass für IMAP-Support gern zusätzlich abkassiert wird, erlebe ich ja häufig, aber für einen POP3-Abruf von einem beliebigen Standort aus Geld zu verlangen, grenzt schon fast an Betrug.