Mac for Work ? Linux for Network ? Windows for Solitaire (Zitat aus Michael Wagenhäusers Gedankengewitter)
Leider hält sich nicht jeder dran
Zum eigentlichen Thema: jeder Servicetechniker (nehme ich wenigstens an) kennt das: ab und zu passiert es selbst mit dem ansonsten ziemlich stabil und sauber laufenden Windows XP, dass es von einem Tag auf den anderen nicht mehr starten möchte. Zumeist verantwortlich dafür sind Fehler im Dateisystem. Im Normalfall ist das keine Katastrophe: Scandisk laufen lassen, eventuell eine Reparaturinstallation durchführen, fertig. Was aber, wenn die Reparaturfunktion keine vorhandene Windows-Installation findet? Zumeist liegt das daran, dass die Partitionstabelle defekt ist. Windows kann der Systempartition keinen gültigen Dateisystemtyp zuordnen, eine Reparaturinstallation ist in diesem Zustand nicht möglich. Jetzt ist guter Rat teuer. Der Ordner “Eigene Dateien” sollte auf jeden Fall bereits auf einer anderen als der Systempartition liegen, der Ordner “Dokumente und Einstellungen” hingegen befindet sich zumeist weiterhin auf der Systempartition, da das Verschieben dieses Ordners doch deutlich komplizierter ist. In diesem Ordner befinden sich aber nun leider sehr viele Nutzdaten, wie beispielsweise die kompletten Profilordner der Mozilla-Anwendungen, Office-Vorlagen und noch vieles mehr. Die Partition also einfach zu formatieren fällt somit aus.
Wie kommt man aber nun an die Daten auf der ersten Partition trotz zerstörter Partitionstabelle ran? Die Antwort ist einfach: man bemühe einen Pinguin. Ich bevorzuge hier Knoppix. Einfach von der Live-CD starten, den Samba-Server über die grafische Oberfläche aktivieren und schon kann man problemfrei von einem anderen ans Netzwerk angeschlossenen Rechner (sofern dessen Betriebssystem das SMB unterstützt) auf die Daten des Problemrechners zugreifen. Am Besten kopiert man dann gleich den kompletten Inhalt der betroffenen Partition, damit auch bloß nichts verloren geht. Nun kann man Windows neu installieren, die entsprechende Partition kann nun gefahrlos formatiert werden. Nach erfolgreich abgeschlossener Neuinstallation können die Daten nun über das Netzwerk wieder zurückkopiert werden.
Wer allerdings vor der Neuinstallation auf Nummer sicher gehen und ausschliessen will, dass die Festplatte vielleicht einen physikalischen Defekt erlitten hat, braucht weitere Tools. Hierfür nutze ich im Allgemeinen die Ultimate Boot CD (lokaler Mirror (205 MB)). Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von sehr nützlichen Systemtools. So ziemlich jeder Festplattenhersteller bietet Tools an, um die Festplattenoberfläche auf physikalische Defekte zu überprüfen. Und genau diese befinden sich, erreichbar über ein komfortables Menü, auf der CD. Des weiteren findet man noch praktische Systemtools für Speicher- und CPU-Tests, den Zugriff auf das NTFS-Dateisystem via DOS, Partitionierungstools, Systeminformationsprogramme und noch vieles mehr. Jedem, aber wirklich jedem, der ab und zu mit nicht mehr startenden Windowssystemen zu tun hat (also quasi jedem Windows-Nutzer ) kann ich empfehlen, diese Sammlung immer bei sich zu führen.
Eine Doppel-CD-Hülle mit diesen CDs in der Tasche und es kann eigentlich nichts mehr schief gehen… jedem defekten System sollte man damit wieder zur Lauffähigkeit verhelfen können. Ach ja, Schraubendreher nicht vergessen… nur für den Fall, dass die Festplatte doch defekt ist.
Dennoch, trotz all dieser Hilfsmittel, gilt der Leitsatz: eine regelmäßige Datensicherung ist das A und O. Bei meinen Kunden setze ich, je nach Umfeld, entweder ein Synchronisationstool ein oder nehme eine Datensicherung auf eine externe USB-Festplatte vor. Wenn dann die Festplatte abraucht, ist das System binnen kürzester Zeit wieder verfügbar. Zumal Festplatten heutzutage ja auch wirklich nichts mehr kosten. Relativ wichtig bei solchen Anwendungen ist die Eigenschaft, eine zeitgesteuerte Sicherung oder Synchronisation vornehmen zu können, denn selbst der beste Nutzer vergisst sicherlich ab und zu mal die Datensicherung durchzuführen. Der Computer hingegen tut dies nicht.