Mein Navigationssystem ist von der Firma klickTel. Als ich mir vor etwa 1,5 Jahren mein erstes Navigationssystem geholt habe, war mir eigentlich nur wichtig, dass es die Nachbarländer abdeckt, eine Sprachausgabe besitzt und über TMC verfügt. Beim Stöbern bei amazon.de bin ich dann auf das klickTel Navigator K400 für damals rund 150,- EUR gestossen. Das Gerät scheint mittlerweile, wie alle anderen dieses Herstellers, vom Markt verschwunden zu sein. Es war ein “Kauf ins blaue”, ohne vorher großartig Rezensionen zu lesen, man hat ja schließlich Rückgaberecht. Davon hab ich allerdings keinen Gebrauch gemacht, das Gerät überzeugte mich in seinen Grundfunktionen, ich fand nur die Dauer der Triangulation etwas zu lang, ansonsten eigentlich ein tolles Gerät. Es verfügt über ein integriertes Telefonbuch, über das man direkt Einträge auswählen und sich dort hin bringen lassen kann und das TMC erwies sich als recht zuverlässig. Als nette Zusatzfunktion, wenn auch der Einsatz ebendieser in Deutschland illegal ist, ist ein integrierter Blitzerwarner, den ich selbstverständlich nicht verwende.
Nun zur Überschrift: ich fahre seit rund 1,5 Wochen täglich nach Hildesheim, um dort Excel zu unterrichten. Da ich weiß, wie ich nach Hildesheim komme, aber keine Ahnung habe, wo der Schulungsort in Hildesheim genau liegt, habe ich mich auf mein Navigationssystem verlassen. Die Strecke, die ich am ersten Tag gefahren bin, kam mir aber unnötig lang vor. Am nächsten Morgen testete ich also die Strecke, die ich bis Hildesheim ohne Navi gefahren wäre. Das Navigationssystem hat natürlich ständig versucht, mich auf seine Route zurückzubringen. Die freundlichen Hinweise der netten Frauenstimme habe ich geflissentlich ignoriert und bin einfach weiter gefahren. Selbst bei der allerletzten Möglichkeit, die von der Software bevorzugten Strecke über die A395 — A39 — A2 — A7 zu fahren, wollte das Gerät mich wieder auf die Autobahn schieben. Aber ich ließ mich natürlich nicht beirren und fuhr weiter. Keine 15 Sekunden, nachdem ich die letzte mögliche Auffahrt auf die A395 hinter mir gelassen habe, reduzierte sich auf einmal Fahrzeit UND Strecke. Als Voreinstellung nimmt die Software des Navigationssystems immer die schnellste Strecke. Kilometer sind also zweitrangig, voraussichtliche Fahrzeit ist das wichtigste Kriterium. Nun war es witzigerweise so, dass sich beide Faktoren reduzierten und zwar nicht unerheblich. Die Strecke verkürzte sich um schlappe 13 km, die Fahrzeit reduzierte sich um acht Minuten.
Ich werde in den nächsten Tagen eine E‑Mail an den Hersteller schreiben und ein Update oder mein Geld zurück verlangen. Das Gerät “verarscht” den Besitzer ja quasi. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kilometer ich schon umsonst zurückgelegt habe, ohne dabei auch nur eine Minute Fahrtzeit zu sparen. Dass die mich nicht dafür entschädigen werden ist klar, aber ein wenig Entgegenkommen kann ich hoffentlich von den Jungs erwarten. Auch wenn ich nicht daran glaube, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt 😉 Dass sämtliche Navis dieses Herstellers nicht mehr verfügbar sind, wundert mich unter diesen Aspekten aber ehrlich gesagt kein Stück. Wird wohl Zeit für ein neues Gerät…