Der US-amerikanische Service Dropbox ist sehr populär. Nicht ohne Grund, den Komfortgrad der Dropbox hat bisher keiner der Konkurrenten erreicht. Man wirft einfach Ordner und/oder Dateien in ein Verzeichnis auf der eigenen Festplatte und schon wird der Inhalt mit dem Service abgeglichen. Kurze Zeit später liegen die Daten auf allen anderen Rechnern, die mit dem Account gekoppelt sind. Wenn man gerade keinen Rechner zur Verfügung hat, steht ein komfortables Web-Interface oder eine native App für mobile Betriebssysteme zur Verfügung. Der Sync-Client für den Rechner existiert für alle wichtigen Desktop-Betriebssysteme, also OS X, Linux und Windows. 2 GB Speicherplatz bekommt man kostenlos, mit einigen „Tricks“ kommt man noch an deutlich mehr kostenlosen Speicherplatz. Gegen Bezahlung kann man seinen Account auf stattliche 100 GB aufstocken. Also eigentliche eine heile Welt. Eigentlich. Denn der Service hat seine Wurzeln in den USA. Wie kürzlich über die Presse bekannt geworden ist, spionieren sowohl die USA als auch Groß Britannien massiv Benutzerdaten aus. Auf Server, die in den eigenen Landesgrenzen stehen, haben die hiesigen Behörden nahezu uneingeschränkten Zugriff. Das allein dürfte gerade für deutsche Unternehmen (und auch Privatpersonen) Grund genug sein, über einen Umzug der Daten auf deutschen Boden nachzudenken. Aber welchen Service nutzt man als Alternative für die Dropbox? Die von deutschen Anbietern angebotenen Alternativen funktionieren zwar recht gut, kommen aber bei weitem nicht an den Komfort ran, den Dropbox bietet.
Hier springt die Open-Source-Software ownCloud in die Bresche. Diese lässt sich auf einem geeigneten Linux-Server, vorzugsweise ausgestattet mit Debian oder Ubuntu, installieren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: die Daten liegen auf einem Server, der in Deutschland steht, vielleicht sogar in den eigenen vier Wänden. Die Verbindung dahin lässt sich auch über ein VPN absichern. Der Komfortgrad ist hier ähnlich hoch wie bei der Dropbox: verzeichnisbasierter Abgleich der Daten, Sync-Clients für OS X, Linux, Windows, iOS und Android. Und die Software ist kostenlos. Der Server muss natürlich trotzdem bezahlt werden, aber gerade bei vielen Benutzern und/oder viel benötigtem Speicher lässt sich hier Monat für Monat bares Geld sparen.
Das Teilen von Verzeichnissen mit weiteren Benutzern der eigenen ownCloud-Instanz ist genau so problemlos möglich wie die Link-basierte Freigabe (es wird ein Link generiert, der es Benutzern ohne ownCloud-Account ermöglicht, sowohl lesend als auch (auf Wunsch) schreibend auf das freigegebene Verzeichnis zuzugreifen). Netterweise bringt ownCloud sogar noch einen Kalender (der sich über einen CalDAV-Account auch in Desktop-Clients einhängen lässt) und ein Adressbuch (welches sich über einen CardDAV-Account mit Desktop-Clients abgleichen lässt) mit. Vom einmaligen Setup mal abgesehen, erreicht ownCloud sogar ein Komfort-Plus gegenüber der Dropbox. Und man kann wieder ruhig schlafen, weil die Daten auf recht sicherem deutschen Boden liegen.
Sollten Sie oder Ihr Unternehmen Interesse an einem solchen ownCloud-Server haben, würde ich mich über einen Anruf oder eine E‑Mail von Ihnen freuen, ich wäre sehr gerne behilflich.