Nach einer recht langen Blogpause tut sich bei mir wieder was, wir ihr sicherlich schon habt feststellen können Nach dem letzten doch recht anstrengenden Semester hab ich das Blog erst mal Blog sein lassen und mich ein wenig der Entspannung und dem Geld verdienen gewidmet. Wie bei Wutti bereits nachzulesen war, war ich für eine Woche in Sierksdorf an der Ostsee. Danach habe ich im Auftrag eines lokalen Bildungsträgers eine Firmenschulung gegeben. Das Wetter hat mich dieses Mal auch nicht im Stich gelassen, an der Ostsee wurde ich gebraten, während der Schulung war es angenehm kühl. Wer will schon, sofern eine Klimaanlage durch Abwesenheit glänzt, bei 30 Grad in geschlossenen Räumen eine EDV-Schulung geben, wenn in diesem recht kleinen Raum sieben Rechner und ein Beamer durchgehend laufen? Danach ging es für zwei Wochen an die Costa del Sol, genauer gesagt nach Málaga. Dort habe ich einen Sprachkurs mit drei Zeitstunden, also zwei Mal 90 Minuten, am Tag besucht. Der Unterricht wurde durchgehend in spanischer Sprache gestaltet, was mir als Einsteiger vor allem Anfangs noch recht große Schwierigkeiten bereitet hat. Ich lerne zwar seit einem Jahr, also zwei Semestern, Spanisch an der FH, da es ein wahlfreies Fach ist, ist der Anspruch aber recht gering, sodass ich ohne großartige Vorkenntnisse in den Sprachkurs in Spanien gegangen bin. Erschwert wurde das Ganze noch dadurch, dass das Malagueño (der Dialekt, der dort gesprochen wird) für das ungeübte Ohr, also meines ;), recht schwer zu verstehen ist. Die hiesige Bevölkerung verschluckt gerne abschliessende s‑Laute (wie beispielsweise bei “muchas gracias”, der Malagueño sagt “mucha gracia”; zugegeben ein recht triviales Beispiel). Trotzdem hat der Unterricht auch Spaß gemacht. Noch mehr Spaß hatten wir aber außerhalb der Schule. Die Spanier verstehen es wirklich zu feiern. Der Spanier verlässt abends erst so gegen Mitternacht das Haus, vorher ist dort nicht viel los. Aber dafür geht die Party dann auch bis in die frühen Morgenstunden. Das Bier war günstig (0,3 l Flasche San Miguel 1,50 ?), die Stimmung war überall hervorragend. Der Großteil der Sprachschüler kam aus Deutschland, selbst der Leiter der Sprachschule ist Deutscher. Leider musste ich nach den zwei Wochen schon wieder abreisen, ich wäre sehr sehr gern länger geblieben.
Málaga ist eine der größten Städte Spaniens und liegt direkt an der beliebten “Sonnenküste”, die sich durch ca. 320 Sonnentage im Jahr auszeichnet. Ich durfte dort tagtäglich Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad geniessen und das bei strahlendem Sonnenschein und recht geringer Luftfeuchtigkeit. Nicht weit von dort beginnt auch schon der afrikanische Kontinent, von Málaga aus war dieser aber nicht zu sehen. Aus Málaga stammen im Übrigen die Berühmtheiten Pablo Picasso und Antonio Banderas.
Die Nähe zu Afrika habe ich dann auch genutzt und habe einen Tagestrip nach Marokko gebucht. Dort war ich an der Westküste Marokkos, genauer gesagt in Tanger. Den Trip habe ich in einem spanischen Reisebüro gebucht für rund 65 ?. Dementsprechend fiel die Kurzreise aber auch aus: es war mehr eine Kaffeefahrt als eine Sightseeing-Tour. Unsere Reiseleiter führten uns nach einer kurzen Busfahrt an der Mittelmeerküste in die Innenstadt Tangers, wo es zuerst in einen typischen Basar ging. Die Verkäufer dort scheinen keine Sprache nicht zu sprechen. Die Gruppe, mit der ich dort war, war recht gemischt: es gab Briten, Holländer, Finnen, Dänen, Spanier, Franzosen, Schweizer, Deutsche… und jeder, wirklich jeder wurde in seiner eigenen Sprache “vollgetextet”. Die Jungs dort nerven so lange, bis man doch etwas kauft, was man vielleicht gar nicht benötigt. Glücklicherweise bin ich recht resistent gegen soetwas, ich habe nichts gekauft. Weitere Stationen dieser Reise waren eine “Apotheke”, in der man Kräuter, Gewürze und ähnliches erwerben konnte. Außerdem ging es noch auf einen Markt. Zum Schluss wurden wir in ein Kaffee geführt, das mit nordeuropäischen Preisen aufwarten konnte (die Tasse Minztee, marrokanische Spezialität, zu 3 ?) wo wir so lange saßen… dass wir unsere Fähre nach Spanien verpasst haben. Der Reiseleiter hat sich offensichtlich etwas in der Zeit vertan. Wenigstens verfrachtete man uns dann erneut in unseren Bus und fuhr mit uns die Atlantik-Küste entlang, wo wir wenigstens ab und zu zum Fotos machen rausgelassen wurden. Trotzdem war es 3 Uhr morgens als ich wieder in Málaga war.
Da Málaga berühmt für seine Stierkämpfe ist, habe ich mir das natürlich angeschaut. In Spanien ist das soetwas wie eine Art Volkssport. Die Spanier buhen die Stiere aus, wenn sie ihnen zu passiv sind, unglaublich. Insgesamt fand ich das ganze Geschehen in der Arena aber doch ziemlich barbarisch: nachdem der Stier in die Arena gelassen wurde, wurde er erst mal von den so genannten Picadores, Reitern mit Lanzen, durch Stiche in den Nackenbereich geschwächt. Die Matadores scheuchen den Stier außerdem erst mal einige Minuten durch die Gegend, um ihn zu ermüden. Dann kommen die Banderilleros und setzen dem Stier mit kleinen Lanzen zu, die sie in seinen Körper stechen. Erst dann kommt der eigentliche Torero und wird, mit einem Degen und einem roten Tuch bewaffnet, den Stier töten. Für die Spanier ein unheimliches Spektakel, ich habe mich eher gefreut, als die Matadores/Toreros vom Stier auf die Fresse bekommen haben Ein, zwei Verletzungen gab es nämlich auch auf der Seite der Menschen. Wer sich an der Tötung von Tieren aufgeilen kann, sollte sich so einen Stierkampf mal anschauen, allen andere empfehle ich einen Strandbesuch
Es waren zwei wirklich sehr schöne Wochen dort, aber auch an der Ostsee hatte ich meinen Spaß. Nun ist der Urlaub aber auch vorbei, wobei die “vorlesungsfreie Zeit” glücklicherweise noch runde vier Wochen andauert. Aber man muss ja auch ab und wann ein wenig Geld verdienen, dazu nutze ich die restliche Freizeit noch ein wenig, denke ich…
Einige Fotos folgen noch an dieser Stelle, leider hab ich noch kein brauchbares Flickr-Plugin für WordPress gefunden.