es ist nun hinreichend bekannt, dass deutsche männer ihre autos mehr lieben, als ihre frauen. wenigstens wird das immer wieder behauptet. mir scheint aber, als ob die deutschen männer (und frauen) ihre autos wirklich nur lieben, aber besser nicht fahren sollten.
kürzlich stand doch ein kleiner artikel zum thema deutsche autofahrer in der monatlichen zeitschrift des adac drin. dort wurde die these aufgestellt, dass die deutschen autofahrer zu den schlechtesten der eu gehören. der adac widerlegt dies zwar, aber ich glaube: die these stimmt.
wenn ich in meiner heimatstadt wolfenbüttel unterwegs bin, krieg ich am steuer fast nen herzinfarkt. nicht etwa, weil die wolfenbüttler so nen zackigen fahrstil am leibe haben, genau das krasse gegenteil ist der fall. leider beschränkt sich dieses verhalten nicht nur auf wolfenbüttel, in ganz niedersachsen (wenigstens in dem teil, in dem ich häufiger bin) scheinen die autofahrer ihren führerschein unberechtigterweise erhalten zu haben. außerhalb niedersachsens (bayern und badem-württemberg möchte ich hier vor allem nennen) scheint die fahrausbildung eine andere zu sein. auch in der schweiz kommt man, trotz recht restriktiver geschwindigkeitsbegrenzungen (autobahn 120, landstraße 80, stadt 50), deutlich zügiger voran als in deutschland. auffällig ist auch, dass die schlimmsten fahrer diejenigen sind, deren fahrzeug von einem vw-symbol geziert wird. was nicht zwingend mit dem hersteller zu tun hat, die verbauen ja kein zu-blöd-zum-fahren-gen in ihren fahrzeugen, nur fährt der großteil aller menschen hier in der gegend nun mal einen fahrzeug des volkswagen-konzerns. anderes thema…
gestern nachmittag allein hätte ich am liebsten vier oder fünf mal ins lenkrad gebissen: ich stehe an einer ampel an ca. 10ter stelle, die ampel wird grün und es kommen in rund 60 sekunden grünphase ganze sechs autos über die ampel, weil die hälfte aller autofahrer das gaspedal mit der bremse zu verwechseln scheint. dieses spiel wiederholte sich dann an den nächsten zwei ampeln, bis ich von der hauptstraße runter war. dort ging es dann allerdings gleich weiter. geschwindigkeitsbegrenzung 50 km/h, mein vordermann fuhr halsbrecherische 35 km/h. und das, obwohl weder gegenverkehr noch sonstige verkehrswidrigkeiten auszumachen waren. die straße war trocken, es war hell… aber mein vordermann ist nicht in der lage, 50 km pro stunde zu fahren. ich könnte jetzt allein aus der letzten woche noch ein dutzend weiterer beispiele nennen, will darauf dann aber doch verzichten.
eine weitere krankheit der deutschen autofahrer scheint zu sein, dass niemand versteht, wozu das blinken eigentlich gedacht ist. auch hier wieder ein beispiel: man fährt auf eine große kreuzung zu, eine spur geht geradeaus und nach rechts, die andere führt nach links. die leute fahren auf die linksabbiegerspur, halten an der roten ampel und… fangen jetzt an zu blinken. als ob nicht ein blinder mit krückstock mittlerweile bemerkt hätte, dass sie nach links abbiegen wollen. der blinker ist doch eigentlich dazu gedacht, den hintermann darüber in kenntnis zu setzen, dass man gleich abbiegen oder die spur wechseln möchte. da es sich beim wechsel auf die linksabbiegerspur ja glasklar um einen spurwechsel handelt, sollte man doch meinen, dass man blinkt, bevor man auf besagte spur fährt. aber nein, die deutschen blinken erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist. gleiches sieht man immer wieder auf den autobahnen, spurwechsel ohne zu blinken, abfahren auf die autobahnabfahrt ohne den blinker auch nur angetippt zu haben oder, auch immer wieder gern gemacht, blinken, wenn man schon auf der abbiegerspur ist respektive sich zwei meter davor befindet. sehr sinnvoll… aber lichthupe machen, wenn man auf der linken fahrbahn keinen bock hat, mehr als 180 km/h zu fahren, sich rechts aber aufgrund der recht hohen eigengeschwindigkeit nicht einordnen kann. oder gar vergessen hat, die nebelscheinwerfer auszumachen. scheint schon fast einem verbrechen an der menschheit gleichzukommen, denke ich an die reaktion einiger verkehrsteilnehmer, wenn mir das mal passiert.
dann scheint vielen meiner landsleute das prinzip eines kreisverkehrs nicht geläufig zu sein: wieso blinken die leute, wenn sie in den kreisverkehr reinfahren? was hat das für einen sinn? dass man hier nicht links abbiegen oder gar geradeaus fahren kann, sollte ja jedem menschen klar sein. dafür “vergessen” diese menschen dann das blinken, wenn sie den kreisverkehr wieder verlassen wollen, was sehr gefährlich sein und/oder den nachrutschenden verkehr außerhalb des kreisverkehrs vom zeitnahen befahren des kreisverkehrs abhalten kann, womit der auf der hand liegende vorteil eines kreisverkehrs wieder dahin wäre.
sehr gerne habe ich auch leute, die direkt nach dem anfahren an der ampel offensichtlich erst mal 10 sekunden damit beschäftigt sind, das gaspedal zu suchen, dann aber dermaßen auf die tube drücken, dass man auf einmal nur noch die rückleuchten sieht. oder solche, die aus spritspargründen erst mal ganz gemütlich anfahren, dann aber in der innenstadt auf 80 km/h beschleunigen.
ein, zwei beispiele für typische nicht-fahr-könner hab ich auch aus meiner straße: auf einer straßenseite dürfen autos parken. fahrzeuge, die aus dieser fahrtrichtung kommen müssen dementsprechend warten, wenn ihnen ein anderes fahrzeug entgegenkommt. scheint irgendwie auch niemand zu wissen. auch ich hab mir schon den einen oder anderen huper eingefangen, nur weil ich auf mein recht der vorfahrt gepocht habe. dann stehen vor jeder seitenstraße vorfahrts-schilder. scheint irgendwie kaum jemand zu sehen, viele halten an, als ob hier rechts vor links gelten würde. es weist aber rein gar nichts darauf hin, keine striche auf der straße, kein “vorfahrt achten”-schild, nichts…
heute kamen tatsächlich mal ein paar schneeflocken vom himmel. das chaos war vorprogrammiert: halb wolfenbüttel fuhr auf einmal nur noch im schnitt 30 km/h, obwohl eine leichte behinderung der sicht schon fast als übertrieben hätte dargestellt werden können.
über das thema spritpreise und “öko“steuer muss ich mich ich mich ja dann doch noch mal auslassen. ich vertrete ja die meinung, dass man lieber eine allgemeine geschwindigkeitsbegrenzung auf den deutschen autobahnen aussprechen sollte. das würde erstens den spritverbrauch drastisch senken und zweitens auch die anzahl der unfälle, meiner nicht repräsentativen meinung nach, minimieren. wenn ich dann, trotz der horrenden spritpreise, mal bock auf eine etwas flottere fahrt habe und mit über 200 km/h über die autobahn gleite und vor mir jemand unbedingt mit ca. 77,45 km/h auf die linke spur ziehen muss, kriegt man doch echt einen zuviel. haben diese leute keinen rückspiegel und blinker? ist ein wenig rücksicht zu viel verlangt? eigentlich nicht, sollte man meinen. nur scheint dieses wort auf deutschlands straßen nicht zu existieren. es existiert mit dem adac leider eine so starke lobby gegen die allgemeine geschwindigkeitsbegrenzung, dass die wohl nie in deutschland realisiert werden kann. dabei fährt doch kaum einer noch so schnell. meistens sind es die leute, die noch schnell fahren, die es eigentlich nicht machen sollten, kleintransporter beispielsweise. wenn ich mit 130 km/h über unsere hiesigen autobahnen fahre, überhole ich ungelogen rund 90 % aller sonst auf der straße fahrenden fahrzeuge. ein weiterer klarer vorteil einer geschwindigkeitsbegrenzung wäre die weniger starke abnutzung unserer autobahnen, was weniger baustellen und weniger kosten für die instandhaltung der autobahnen zurfolge hätte. der verkehr würde also insgesamt flüssiger laufen als das derzeit der fall ist. viele gegner einer allgemeinen geschwindigkeitsbegrenzung führen ja immer wieder an, dass vor allem die pendler nicht mehr schnell genug an ihren arbeitsplatz kommen würden. aber mal ganz ehrlich: wo können diese armen pendler ihren boliden denn noch ausfahren? und vor allem: welcher pendler kann das noch bezahlen? ich persönlich hätte lieber niedrigere spritpreise und intakte straßen als die hypothetische möglichkeit, 220 km/h mit meinem wagen zu fahren. die mir sowieso nichts bringen, da der sprit dann schon fast wieder flüssig aus dem auto austritt.
dass der sprit nicht mehr billiger wird, ist klar. das gilt weltweit. nur ist in deutschland das tanken mittlerweile zu einer art russisches roulette mutiert. warum schwanken die spritpreise tagesabhängig um mehrere cent? weder in der schweiz, noch in österreich, frankreich oder italien sind mir solche kurfristigen preisschwankungen an der zapfsäule bisher untergekommen. und dass die spritpreise kurz vor den schulferien noch mal so richtig anziehen, ist natürlich nur zufall und nicht von den ölkonzernen gesteuert, natürlich nicht… warum tut der staat hier nichts, diese offensichtlichen preisabsprachen sind meines wissens nach illegal, nur scheint das in diesem land niemanden zu interessieren. höhere spritpreise bedeuten ja auch zeitgleich höhere mehrwertsteuereinnahmen, also wird nichts unternommen. oder liege ich da falsch?
obwohl ein großteil der deutschen industrie und des deutschen exports aus dem automobilsektor kommt, scheint in deutschland keiner mit den dingern umgehen zu können. außerdem gestaltet unsere regierung, egal welche nun an der macht ist, deutschland zu einem der autofahrerfeindlichsten länder der welt um.
so, das war meine meinung. und jetzt kommt ihr…